Smart Grid – Was bedeutet es? – Bedeutung von Smart Grid
Als Smart Grid bezeichnet man ein intelligentes Stromnetz. Ohne Smart Grid stellen die Energieversorger im Stromnetz lediglich eine bestimmte Spannung bereit und sorgen dafür, dass diese Spannung innerhalb einer gewissen Bandbreite immer vorhanden ist. Wird mehr Strom verbraucht und sinkt die Spannung ab, muss zusätzlicher Strom erzeugt und in das Netz eingespeist werden. Wird weniger verbraucht, dann können Stromerzeuger vom Netz genommen werden – ein notwendiges, aber auch sehr aufwendiges Mittel, um die Energieversorgung zu sichern. Der Aufwand besteht vor allem darin, dass auch für die Spitzenzeiten genügend Stromerzeuger zur Verfügung stehen müssen.
Informationsaustausch im Stromnetz
Smart Grid nutzt die Möglichkeit der Nachrichtenübertragung über das Stromnetz oder per Funk, und zwar in beiden Richtungen. Per Smart Metering, also der intelligenten Stromzählung, wird der Verbrauch an festgelegten Knoten – das können sogar einzelne wesentliche Verbraucher in einem Haushalt wie das Elektroauto oder die Kühltruhe sein – gemessen und in festgelegten Abständen oder auch auf Abruf an den Energieversorger gemeldet. Umgekehrt kann der Energieversorger den Stromverbrauch steuern, indem er bestimmte Verbraucher per Fernsteuerung ab- und bei Bedarf wieder zuschaltet. So kann der Energieversorger den Spitzenbedarf abschwächen und seine Kosten wesentlich deutlicher reduzieren, als er dies beispielsweise durch einen günstigeren Nachtstromtarif an den Energieverbraucher weiter gibt.
Externe Verbrauchssteuerung
Smart Grid gewinnt an Bedeutung, wenn die Grundlast der Energieversorgung nicht mehr über gut kalkulierbare Stromerzeuger wie Kernkraftwerke bereitgestellt wird, sondern beispielsweise über Windkraft oder Solarenergie. Hier ist wesentlich mehr Steuerungsaufwand erforderlich. Die Stromnetze sind derzeit noch nicht für diese Herausforderungen eingerichtet. Ein Ausbau ist so oder so erforderlich.
Netzvorteile
Damit ergeben sich aber auch neue Möglichkeiten, Intelligenz in die Netze einzubringen. Bis zu einem bestimmten Umfang kann Smart Grid helfen, Engpässe zu vermeiden, die dadurch entstehen, dass die Orte der Stromerzeugung und die Verbrauchsstellen räumlich stärker auseinanderfallen, vor allem, wenn bei bedecktem Himmel kein Solarstrom zur Verfügung steht.